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Wie in so vielen Clubs, die wir bislang mit unserem Soundystem bespielt haben, fand auch im Badehaus vor dem Soundclash ein Konzert statt. Uns blieb also nur eine Stunde für Aufbau und Soundcheck, auch ohne Gäste war der Raum schon voller Adrenalin. Für Berliner Verhältnisse bildete sich recht zeitig eine Schlange vor der Tür, und trotz der horrenden Preise für Flüge und Hotels wegen des Berlin-Marathons am nächsten Tag, reisten viele internationale Gäste an.

Das Warm-up vom Prince of Peace aus München, der in der Vergangenheit schon zum Rocksteady Club mit seinen Sets einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat, wurde seinem Namen gerecht: Mit Beginn des Soundclashes waren gute 30 Grad im prall gefüllten Raum.
Die Reihenfolge der Teilnehmer wurde gelost, Phil Bush trat als Erster für die Ska-Runde hinter die Plattenspieler und sammelte mit seiner Ansage, auf keinen Fall für das England der Farages und Johnsons zu stehen, sicherlich einige Punkte. Sein Set war ein starker Start und dürfte vor allem das Fachpublikum beeindruckt haben. Wann bekommt man schon einmal die Originalpressung von African Queen auf einem Soundystem zu hören? Goldfinga startete als Zweiter mit seinem namensgebenden Tune und setzte danach auf Klassiker und Clash-Lyrics, sowie klare Ansagen an seine Gegner, mit denen er beim Publikum gut ankam. Tiny T entschuldigte sich zu Beginn seines Sets für seine kurzfristige Absage im letzten Jahr. Er spielte starke Instrumentals, landete mit „Rest Yourself“ von Lord Tanamo einen Volltreffer und setzte sich in der Abstimmung klar als Gewinner durch.

Die Rock Steady Runde startete mit Tiny T, musste allerdings während des zweiten Tunes unterbrochen werden um auf Einhaltung des Genres hinzuweisen. Da bei unserem Clash das Entertainment im Vordergund steht und wir eher auf Sanktionierung durch das Publikum setzen, wurde „Heavenless“ noch durchgehen lassen, beim Anspielen des zweiten Reggae-Tunes griff The Rhythm Ruler dann aber ein und rief Tiny T zur Ordnung. Dieser fing sich dann auch und nutzte die verbleibende Zeit mit Tunes, die bewiesen, dass Rock Steady durchaus Rough & Tough und nicht nur sentimental ist. Ob Phil Bush absichtlich mit einer Schnulze startete oder die falsche Seite spielte haben wir vergessen zu klären, darauf folgten jedenfalls echte Granaten. Auch sein letzter Tune war eine Bombe, sorgte aber für Fragezeichen beim Fachpublikum. Roots Knotty Roots, DAS Verzeichnis für jamaikanische Musik, kategorisiert „Come Down 1968“ zwar als Rock Steady – in unseren Ohren ist das aber ganz klar Reggae. Goldfinga startete mit „You just can’t win“, einem perfekten Clash-Tune und setzte im Verlauf seines Sets auf Klassiker. Mit Derrick Harriott, Desmond Dekker und seiner Präsenz auf der Bühne gewann er die Runde eindeutig.

In der Reggae-Runde zeigte Goldfinga, dass auch in seiner Kiste sehr seltene Platten zu finden sind. Das Publikum allerdings schien die Runde ein wenig zum Verschnaufen zu nutzen, trotz echter Sure Shots von allen drei Teilnehmern gab es recht wenige Forwards. Phil gab noch einmal Alles um die Runde an sich zu reißen und verpasste in der Abstimmung nur knapp den ersten Platz und schied damit aus. Diesen holte sich Tiny T und damit stand fest, dass er im Tune fe Tune gegen Goldfinga antreten würde.

Nachdem es letztes Jahr einige Unstimmigkeiten zu den Modalitäten im Finale gab, lief diese Jahr alles nach Plan. Beide Djs lieferten sich ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen, eine Runde wurde sogar unentschieden gewertet. Überaschenderweise waren es Tunes aus den 70ern, welche die deutlichsten Forwards brachten. Beim Stand von 4-4, also in der entscheidenden Runde, legte Goldfinga unglücklicherweise eine frühe Nachpressung des Paragons Klassikers „Man next door“ auf und brach damit eine entscheidende Regel. Um der Stimmung und der großartigen Leistung des Lokalmatadoren Respekt zu zollen, entschied The Rhythm Ruler sich für eine Wiederholung. Um zu sehen wer diese gewonnen und damit den Pokal abgeräumt hat, schaut euch das Video an.