Zweimal musste der Termin aufgrund der Pandemie verschoben werden, doch diesen Sommer findet nun endlich wieder der Vintage Jamaican Music Soundclash statt. In verschiedenen Kategorien und einem finalen Tune-fi-Tune treten drei DJs gegeneinander an. Die Mittel dafür sind so einfach wie exklusiv: Nur originale Platten – 45rpm Singles um genau zu sein – dürfen gespielt werden, einziges Hilfsmittel ist das Mikrofon, alle Teilnehmer spielen auf dem Maratone Long Distance HiFi. Moderiert wird das Spektakel vom Rhythm Ruler, wer gewinnt, entscheidet das Publikum.
Alex (Midnight Drifters, Zürich, CH) vs.
Artical Ranx (London, UK) vs.
Ashwut Intl. (LA, USA)
Warmup: Polly S. und Hi-Tone
Danach Party mit 2. und 3. Platz des Soundclashs
26.8.2022, 23:30 Uhr, Badehaus
Revaler Str. 99, 10245 Berlin
Alex Biographie as DJ und Plattensammler ist eher untypisch für die Reggae-Szene. Schon im Alter von 15 Jahren wühlte er sich durch die Regale von Hardwax und spielte als Minderjähriger regelmäßig Techno in Clubs und auf Raves – die wilden 90er machten es möglich. Abgesehen von den Dub-Einflüssen im Techno auf Basic Channel und den populären Bob Marley Hits, kam er das erste Mal 1997 während eines Urlaubs auf Jamaika richtig mit Reggae in Kontakt. Seitdem kehrte Alex, teils für längere Aufenthalte zurück, und begann die zu dieser Zeit noch einfach zu findenden 7“ Singles zu sammeln. Mit wachsender Plattensammlung spielte er in Berlin als „Java Sound“ hauptsächlich Roots und Dancehall, entwickelte aber eine wachsende Leidenschaft für den originären Sound Jamaikas. Gemeinsam mit Panza, dem Selector des weltberühmten Supersonic Sounds und seit vielen Jahren Teil des Maratone Soundsystems, rief er die Midnight Drifters als DJ-Team ins Leben. Zwar zog es ihn vor einigen Jahren in die Schweiz, doch die beiden legen bis heute gelegentlich gemeinsam unter diesem Namen auf.
Artical Ranx ist ein in London und darüber hinaus bekannter und respektierter DJ. Seine ersten Erfahrungen als Selector und Entertainer sammelte er in den späten 70er Jahren im Südosten Londons auf dem von Peter Negus, besser bekannt als „Fatman“, betriebenen Negus Nagast INRI Soundsystem. In den 80er Jahren brachte er seine Erfahrungen als Selector und Deejay in das City Mix Soundsystem seines Bruders ein. Aktuell präsentiert er auf vibesfm.net eine wöchentlich Radiosendung, Reggae Prestiege. Jeden Mittwoch spielt er dort neben einigen modernen Produktionen in erster Linie jamaikanische Oldies. Gemeinsam mit Tiny T, dem Gewinner des letzten Berliner Soundclashs 2019, veranstaltet er unter dem Label „The Vinyl Splashdown“ Events in London.
Ashwut ist die Bezeichnung der südkalifornischen, indigenen Bevölkerung für Steinadler. Der Betreiber des so benannten Soundsystems, KillaJo, hat durch seinen Vater eine wertvolle, musikalische Früherziehung genossen. Joe Ontiveros war leidenschaftlicher Plattensammler von Rare Soul und Doo Wop Balladen und gestaltete die Niteowl Music Show auf KUCR. In diesem Umfeld wuchs eine Liebe für viele Genres abseits des popkulturellen Mainstreams heran. Jazz, Punk und Country Classics sind neben jamaikanischer Musik in vielen Spielarten geschätzte Musik von KillaJo. Ashwut Intl. sieht sich nicht nur in der Tradition jamaikanischer Soundsystemkultur, auch die Soniderokultur Mexic Citys ist sehr prägend für die Präsentation der Musik.
Regeln:
Nur 7″ Originalpressungen dürfen gespielt werden, keine Dubplates, keine Nachpressungen
Erste Runde:
10min Ska je Teilnehmer
Zweite Runde:
10min Rock Steady je Teilnehmer
Dritte Runde:
10min Reggae (1968-1979) je Teilnehmer
Die Reihenfolge wird ausgelost. Nach Abschluss jeder Runde entscheidet das Publikum über Lärm, bei Unklarheiten per Handzeichen, wer gewinnt. Bei Gleichstand nach drei Runden wird eine weitere Runde ohne stilistische Einschränkungen gespielt. Drittplatzierter scheidet aus.
Finale:
Tune fi tune. Der Zweitplatzierte der vorigen Runden startet. Keine Rewinds. Mindestspielzeit je Tune 30sec. Nach jeder Runde entscheidet das Publikum – der Gewinner startet die nächste Runde. Wer als erstes 5 Runden gewinnt, nimmt den Sieg und die Trophäe mit nach Hause und spielt am nächsten Abend bei Reggae Rumble.