Begonnen hat alles 2012 als Flow das ehemalige Uppacut Soundsystem aus Göttingen nach Berlin überführte. Mit Rudewoi und dem Rhythm Ruler hatte er schon seit einiger Zeit als „Shak-a-leg“ Kollektiv Allnighter und Konzerte veranstaltet. Unter anderem brachten sie die komplette Tighten Up Crew aus London und mehrere lokale Bands für ein Studio One Special im mittlerweile weggentrifizierten Lovelite zusammen, auch den mittlerweile leider verstorbenen, legendären Rico Rodriguez holten sie für eine tolle Show in den ehrwürdigen Festaal Kreuzberg am Kotti.
Ein Name für das Soundsystem war schnell gefunden, das Maratone Long Distance HiFi war der neueste Zuwachs zur Berliner Soundsystem-Szene. Die erste Veranstaltung mit eigenem Soundsystem, der Rocksteady Ballroom, fand im Backroom des Red Rooster in Friedrichshain statt. Da keiner der drei Jungs Ahnung von Tontechnik hatte und sich das Betreiben eines Soundsystems als komplizierter als Plug&Play herausstellte, war es hier dem Einsatz und einer Freqzenzweiche des Moon Bass Soundsystems zu verdanken, dass überhaupt Musik aus den Boxen schallte. Für ein paar Minuten klang das ganze auch gut. Hätte der Laden nicht nach kürzester Zeit interveniert, hätte einer Nacht mit schönen Oldies und ordentlich Bass nichts im Wege gestanden. Die Suche nach Locations, in denen man dank des Soundystems Musik nicht nur hört, sondern spürt, gestaltet sich bis heute nicht leicht – andere Crews aus der Stadt können ein Lied davon singen.
Mit dem Grünen Salon fand der Rocksteady Ballroom einige Jahre später ein würdiges zu Hause, The Rhythm Ruler hatte in der Zwischenzeit seine Hausaufgaben gemacht und sich die nötige Kompetenz angeeignet, das Soundsystem zu betreiben, warten und erweitern. Bis heute ist er die treibende Kraft hinter dem Soundystem. Nachdem Flow und Rudewoi ausstiegen, stießen nach einem Summertime Soundsystem Special Panza von Supersonic Sound und Threepwood hinzu.
Aus heutiger, technischer Sicht ist das Maratone Long Distance HiFi alles andere als perfect. Eine Zeitlang war allein der Mix der verschiedenen Boxentypen, 18″ & 15″ Bassrutschen und W-Bins der Albtraum eines jeden Tontechnikers. Mittlerweile sind die Boxen etwas abgestimmter. Wer einmal einen Dance des Soundsystems besucht hat weiß, dass sie nicht nur jede Menge Luft bewegen können, sondern den Sound der originalen Ska, Rocksteady und Reggae Schallplatten aus den 60er und 70er Jahren sehr authentisch wiedergeben.
Folgende Sänger und DJs waren bislang auf dem Maratone Soundsystem zu hören:
Dennis Alcapone, Stranger Cole, Lone Ranger, Heiko (Treasuresounds, Hamburg), Goldfinga, Tiny T (Mighty Cloudburst, London), Asher G (London), Steve Rice (Downbeat Melody, Bristol), Alex (Midnight Drifters), Pirates Choice (Rock-a-Shacka, Japan), Scratch Famous (Deadly Dragon), Brick Top (Rude Attack Soundsystem, Luzern), BossK (ReggaeXplosion), Eastwood, Franco Nero, Thomas Eiene (Get Ready!, Oslo), The Conqueror, Thore (Thundering Vibration), Oxman (Soul Jazz Soundsystem, London), Sugar Merchant (Manchester), Ras Digby (London), Fatta (Soul Stereo, Paris), Alex (Fireball, Köln) Phil Bush (Sounds & Pressure, Lincoln), Raph The Tough (Schweiz), Spud Roots (Bristol), Pat & Joachim (Get Ready!, Oslo), Thee Snufferer (Right on Time, Köln), Sure Shots (Stockholm), Tonto Addi, Yugo, Rayna (Treasure Isle, Wien), Mr. Mass (Manchester), Carib Crew, Sir Luek (Hamburg), Ms Trouble, Twizzy Dizzy (Irie Ites), Polly S, Longfingah, Stefan (Vintage Night), Morgan „Moman“ Nixon (USA), Monika (Bigger Boss, Polen)